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Netzwerk

Neues „Netzwerk pflegende Angehörige Hamburg“ zur gemeinsamen Interessenvertretung der
tragenden Säule der Pflege – die pflegenden An- und Zugehörigen

In Hamburg baut die Allianz pflegende Angehörige (AllipA) mit Unterstützung durch Leben mit Behinderung Hamburg Elternverein e. V. und die Alzheimer Gesellschaft Hamburg e. V. das Netzwerk pflegende Angehörige Hamburg – NwpA-HH auf. Die neue Initiative engagiert sich für die Verbesserung und Kontinuität der Zusammenarbeit der vielen in Hamburg vorhandenen Organisationen und Initiativen, die sich für die sehr unterschiedlichen Gruppen von pflegenden An- und Zugehörigen engagieren. Denn: Vernetzt sind wir stärker!
Finanziell gefördert wird die Initiative bis Ende 2023 durch die Pflegekassen nach § 45c Abs. 9 SGB XI. Das ermöglicht uns die Finanzierung einer Honorarkraft als Projektkoordinatorin von Juni bis Dezember 2023 sowie die erforderlichen Sachausgaben. Das Netzwerk setzt sich im Interesse der pflegenden An- und Zugehörigen und der sie unterstützenden Institutionen für eine Fortsetzung der Förderung in 2024 ein.
Mehr als 68.000 Menschen werden in Hamburg zu Hause gepflegt (Quelle: vdek-Statistik 2023), in der Regel im Wesentlichen von An- und Zugehörigen aller Altersgruppen und nur in rund jedem dritten Fall mit Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes. Es handelt sich dabei nicht nur um Lebenspartner:innen, sondern auch um Kinder und Geschwister sowie Freunde oder Nachbarn von Pflegebedürftigen, die neben Beruf, Schule, Kindern und Haushalt Verantwortung für eine nahehestehende Person übernehmen. „Pflegende An- und Zugehörige ermöglichen den Pflegebedürftigen nicht nur den Verbleib in ihrer vertrauten Umgebung, sondern sind auch ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Sie sind das ‚unverzichtbare‘ Rückgrat der Pflege – sie brauchen mehr Sichtbarkeit, Wertschätzung und Entlastung“, erklärt Dr. Hanneli Döhner, Vorsitzende der Allianz pflegende Angehörige – Interessengemeinschaft und Selbsthilfe e. V. (AllipA).
Die Versorgung eines Pflegebedürftigen ist mit vielen Belastungen verbunden und kann sehr anstrengend, zeit- und kräfteraubend sein. Die Überlastung von pflegenden Angehörigen ist vorprogrammiert. Bis 2035 wird die Zahl der Pflegebedürftigen noch signifikant ansteigen – und damit auch die Zahl der pflegenden Angehörigen. Deshalb brauchen pflegende An- und Zugehörige frühzeitig Unterstützung und Hilfe von Organisationen und Initiativen, die sich für die Interessen der unterschiedlichen Gruppen pflegender An- und Zugehöriger einsetzen. Von großer Bedeutung für die Durchsetzung von mehr Unterstützung und Entlastung pflegender An- und Zugehöriger ist, dass ihre Probleme und Bedarfe in Hamburg sichtbarer werden. Darauf aufbauend soll die Selbsthilfe- und Versorgungsstruktur ausgebaut werden – „bürgernah, partizipativ und flächendeckend“. Durch das neue Netzwerk erhoffen wir uns sichtbare Verbesserungen in Hamburg. Wir werden die Öffentlichkeitsarbeit verstärken. Publikationen befinden sich in der Ausgabe der Selbsthilfezeitung der Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen – KISS vom Juli – Dezember 2023 sowie der Februar-Ausgabe der Zeitung des vdk Hamburg:

https://www.vdk.de/hamburg/pages/87968/mehr_sichtbarkeit_und_wertschaetzung

 

Erste Ergebnisse der Fachveranstaltung am 12. Oktober 2023

Impulse und Verbesserungen soll es nicht erst in der Zukunft geben, das „Netzwerk pflegende Angehörige Hamburg“ steigt direkt in seine Arbeit ein. Deshalb hatte AllipA als Trägerin des Netzwerks zur ersten öffentlichen kostenfreien Fachveranstaltung in Eimsbüttel eingeladen:
am Donnerstag, 12. Oktober 2023, von 10 bis 16:30 Uhr im Seniorenzentrum St. Markus, Gärtnerstr. 63, 20253 Hamburg

Das Programm umfasste insbesondere:

– Informationen zur aktuellen Lage sowie Anregungen zur verbesserten Unterstützung pflegender An- und Zugehöriger – s. Vortrag Prof. Dr. Dr. Andreas Büscher
– Einblick in die Forschung und Praxis zu der besonders versteckten Gruppe der „pflegenden Kindern und Jugendlichen“ – s. Vortrag Maren Roling

– aktuelle Studienergebnisse und Erfahrungen aus einer bereits seit vielen Jahren erfolgreich arbeitenden Fachstelle für pflegende An- und Zugehörige – s. Vortrag Veronika Vahrenhorst
– aktuelle Erkenntnisse über die Situation in Hamburg – aus der Perspektive der Netzwerkpartner und pflegender Angehöriger – s. Vortrag Christine Berg

  • Interviews mit pflegenden Angehörigen
  • abschließende offene Diskussionsrunde: Welche konkreten Schritte sollte das Netzwerk in Hamburg unternehmen, um pflegende An- und Zugehörige zu unterstützen und zu entlasten?

Wir danken den Referent:innen, dass sie uns Ihre Vorträge zur Veröffentlichung freigegeben haben. Ein beim Fachtag anwesender Journalist hat Ergebnisse in einen Beitrag zu pflegenden Angehörigen (Link) in der noz – Neue Osnabrücker Zeitung integriert. Weitere Auswertungen zum Fachtag sind in Arbeit und werden hier zeitnah eingestellt. Über Rückfragen und Anmerkungen zum Fachtag und Anregungen für die weitere Netzwerkarbeit per E-Mail: netzwerk@allipa.de freuen wir uns.